Donnerstag, 22. November 2012

Eine kurze Blablaba-Pause!



Ich habe letztens einen Bericht über Studienbeschleuniger gelesen. Währenddessen wollte mein Kopf nicht aufhören sich zu schütteln und ich habe ihm Recht gegeben. Was sind das für faule Säcke, die so schnell wie möglich alle Prüfungen ablegen, kaum bis gar nicht Vorlesungen besuchen und sich die leichtesten Übungen und Seminare aussuchen? Ihr halbgebildeten und auswendiglernenden Schweine!  Ich will mein Studium mit Leidenschaft genießen und mir so viel Zeit nehmen, wies nur geht, bis die Uni genug von mir hat und mich nach genüsslichem Durchkauen wieder ausspuckt.
Das dachte ich jedenfalls... Bis mir heute aufgefallen ist, dass ich in den Vorlesungen nur ein endlos langes, ohne Luft zu holendes Blablabla wahrnehme. Mein Gehirn zwingt mich hinzugehen mit meinem Körper an der Leine, aber meine Ohren wollen einfach nicht mitspielen. Diese dummen Vorlesungen sind so sterbenslangweilig, dass sogar beim Durchstöbern im Internet währenddessen ab und zu der Empfang abbricht, er kurz draußen eine Stresszigarette raucht und sich wieder quälen lässt. Ich versuche mich wirklich mit Haut und Haaren gegen das Studienbeschleunigen zu winden, aber man machts einem auch nicht leicht. Wo sind diese Vorlesungen geblieben, wo die Leute mit Begeisterung zugehört haben und auf Anhieb wussten, dass der Inhalt ihre Lebensbestimmung ist? Jetzt hört man nur noch genervtes Gegähne, Mitleidslacher mit den Professoren („Hahahaha… Wieso lachen wir?“), hysterisch zurückgehaltenes Kichern bei nicht gewollten Zweideutigkeiten auf Seiten der Professoren („Sie hat Latte gesagt!“) und das abnormal laute Ticken einer imaginären Uhr, die, wie scheint, rückwärts läuft. Was läuft schief in unserer Gesellschaft, dass wir sogar von den Dingen genervt sind, die wir mal später machen wollen? Ist Demotivation ansteckend? Ich dachte als Kind immer, dass ich so sehr mit Begeisterung studieren werde, dass ich mir ein Zelt in der Uni aufstelle und dort drin wohne. Heute kann ich den schönen Anblick der Uni nicht ertragen und bin körperlich schon 50 Jahre gealtert (geistig altere ich Benjamin-Button-mäßig rückwärts). Vielleicht sollte ichs wie alle anderen dummen Weiber machen, das Studium aufgeben und einen alten fetten reichen Mann heiraten. Da aber die feministische Seite in mir auf Eierstockjagd gehen würde, damit ich keine dummen fetten reichen Kinder gebäre, muss ich mir das Blabla wohl weiter anhören und später dann einen Blabla-Beruf ausüben, damit die Kämpferbraut in mir endlich Ruhe gibt!

K.

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