Donnerstag, 1. November 2012

Dienstag lässt grüßen... mit der Faust!



Wer ist auf den Spruch „mit dem falschen Fuß aufstehen“ gekommen? War es jemand, der/die es selbst nie geschafft mit dem richtigen Fuß aus dem Bett zu kommen oder wollt er/sie die Leute nur dazu bringen überlegt aus dem Bett zu steigen? Und welcher soll überhaupt der richtige Fuß zum Aufstehen sein? Der rechte, der linke oder vielleicht keiner? Vielleicht sind ja beide falsch und man soll gleich mit beiden Füßen auf den Boden aufsetzen. Wer kann das schon so richtig sagen? Wahrscheinlich wollte er/sie den Leuten weismachen, dass es mit dem falschen Fuß zu tun hat, dass der Tag mies gelaufen ist. Ja klar! Typisch menschlich einfach alles auf jeden anderen schieben, weil man ja selbst nichts damit zu tun hat. Mit welchem Fuß ich wohl vorgestern aufgestanden bin… Ja, es muss eindeutig der falsche Fuß gewesen sein. Anders kann ichs mir nicht erklären, wieso ich 2 Dienstage hintereinander einen Scheißtag hatte! Wenn ich so an letzten Dienstag zurückdenke, muss ich wirklich über mich selbst lachen. Weil ich nicht gern allein darüber lachen will, erzähl ichs auch gern mal rum. Soll doch jeder über mich lachen. Ist ja der falsche Fuß dran schuld! Was soll man sagen, in Wien fängt das Leben eine Stunde später an. Da können wir armen Hinterwäldler drumherum nicht mithalten. Vor sechs Uhr in der Früh aufzustehen ist einfach unmenschlich. Da kann/darf/soll der Tag nicht gut verlaufen. Da haut man einfach die Autotür an das danebenparkende Auto. Wieso Vorsicht? Man will raus, egal wie! Man muss doch einen Zug erwischen. Sollte es eigentlich peinlich sein, nach dem Hinterherrennen und Erwischen eines Zuges die ganze Zugfahrt über zu keuchen, weil das der einzige Sport ist, denn man bekommt? Ich glaube nicht… Eindeutige Signale schickt dir dein Gehirn, dass du wieder ins Bett gehörst, wenn du bei der U-Bahnstation stehst, deine Freundin dir am Handy sagt, dass sie gerade angekommen ist und ob du schon da bist und nachsteigen kannst oder ob sie aussteigen soll, du auf der falschen Seite stehst und dich wunderst, dass hier doch keine U-Bahn zu sehen ist!? Die Signale werden immer eindeutiger, wenn du denkst, dass die U-Bahn für deine Augen unsichtbar geworden ist und du auch noch bis ans andere Ende der Station latschst. Oje oje, da sollte sich mal jemand testen lassen! Im Hörsaal angekommen (peinlich zu erwähnen, dass man Student ist) möchte der Laptop, den man liebevoll „Marty“ benannt hat, auch nach dutzenden Streicheleinheiten nicht schneller aufwachen. Typisch Mann, dass er öfters einen Dauerhänger hat! Im Supermarkt möchten dich auch noch die Preisschilder ein bisschen necken und sowieso ist es draußen viel zu kalt und die Tasche, die liebevoll „Eric“ genannt wird, viel zu schwer. Der kleine, aber fette Marty musste sich ja nun mal ausbreiten! Auf den Uni-Stufen sitzen und beim Essen mampfen sich den Hintern abfrieren klingt ja noch ganz lustig, aber wer konnte erahnen, dass dieser auf-hartem-Boden-sitzen-Marathon noch eine Fortsetzung hat?  Unterwegs zur nächsten Vorlesung läuft man an einem Stand vorbei, wo gratis Tiefkühlpizza verteilt wird. Man möchte aus diesem furchtbaren Tag doch noch etwas Gutes rausholen und ist schon dabei sich an der Schlange anzustellen, doch die Freundin zerrt einen weg mit den Worten: „Wir kommen zu spät. Die sind bestimmt noch länger da. Wir kommen dann später wieder her!“ Da latscht man traurig in die nächste Vorlesung und traut seinen Augen nicht. Eine dreistellige Zahl von Studenten in einen kleinen Raum eingequetscht, der die Größe eines Wohnzimmers haben könnte. Setzt man sich auf einen der Tische an der Seite, lässt die Beine baumeln und regt sich über die Pflanze auf, dessen Blätter vor dem Gesicht rumhängen. Bis man auch nicht mehr die Beine baumeln lassen kann, weil unter einem masochistische Studenten sitzen und man noch einen Funken Nettigkeit übrig hat und sie nicht treten will. Masochistisch deshalb, weil sie sich alle in diesen winzigen Raum zwängen und sich nicht beschweren. An diesen Sadismus ist man nun mal schon gewohnt! Same here! Doch anstatt der Vorlesung zuzuhören, hört man auf die Beschwerden des Rückens, der Beine, der Knie, des Hinterns und der Blase. Am Ende des Tages möchte man seine lang ersehnte Tiefkühlpizza abholen und stellt mit Entsetzen fest, dass der Stand am Wegräumen ist. Der Hoffnungsschimmer war fort! Wieso bist du so grausam, grausame Welt? Theatralisch wollte ich mich auf den Boden haun, die Arme in die Höhe heben und „NEEEEEEIIIIIIINNNN!!!“ Richtung Himmel schreien, aber meine Knie machten da nicht mit. Mordlüsterne Blicke Richtung Freundin waren schon effektiver! (Der Pizza trauere ich noch immer nach, dafür habe ich aber vorgestern gratis Popcorn bekommen. Meine Mama hat Recht, ich nehm wirklich jeden Dreck, den man auf der Straße verteilt…) Der Tag hat natürlich ein Ende gehabt. Mit dem krönenden Abschluss, dass sich ein Blinder fast auf mich gesetzt hätte und ich fast mit der Fresse gegen einen Zugsitz geknallt wär. Puuh, anstrengender Tag! Eindeutig mit dem falschen Fuß aufgestanden! Naja, ich geh mal nachschaun, ob wir Pizza zuhause haben…  

K.

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